26 Jan 25.1.: Regen in Ruanda
Donnerstag, 25. Januar 2018
„Regen, Regen, Regen – jeden Tag Regen. Darauf waren wir nicht eingestellt. Wer im Januar/Februar nach Rwanda reist, der bereist das Land während der kleinen Trockenzeit. Das war schon immer so. Kein Rwander kann sich daran erinnern, dass es jemals im Januar geregnet hat, wie es dieses Jahr der Fall ist. Ein Anzeichen des Klimawandels?!
Man könnte annehmen, dass der Regen diesem Land gut tut. Ein Volk, dass auf den Ackerbau am eigenen Haus angewiesen ist und oft nur mit großer Mühe und weiten Wegen Zugang zu einer öffentlichen Wasserquelle hat, sollte sich doch über Wasser freuen – so könnten wir meinen. Doch: aktuell befinden wir uns in der Erntezeit. Die tagelange Sonne wird benötigt, um zum Beispiel Bohnen, Mais und Manjok an der Luft zu trocknen. Wenn es andauernd regnet, verklebt die Ernte, sie beginnt zu schimmeln und wird dadurch ungenießbar.
Außerdem: wenn es hier einmal regnet (wie aktuell jeden Tag), dann wird es anschließend nicht mehr warm – die Sonne hat dazu nicht die notwendige Kraft in 1.800 Meter Höhe. Die Folge daraus: alle Rwander sehen sich nach einer dicken Winterjacke und einer Bettdecke. Für Jo und mich ist es wie ein deutscher Sommermonat.
Heute zum letzten Mal beste Grüße aus Butare, unserem Basislager. Morgen geht es für uns ganz in den Norden des Landes. Sollte es dort ebenfalls Zugang zum Internet geben, hört ihr morgen wieder von mir.
Mirco.“