Kabeho! – Sie sollen leben

Unser Projekt in Higiro widmet sich der Zielgruppe behinderter Kinder. Die Schwestern und Brüder einer jungen Ordensgemeinschaft arbeiten in dieser abgelegenen Pfarrei ohne alltägliche Infrastruktur, unmittelbar an der Grenze zu Burundi. Die meisten Familien mit behinderten Kindern haben hier kaum oder keinen Zugang zu medizinischer oder therapeutischer Unterstützung.

„Ja“ zum Leben! Die Familien, die sich ihrer behinderten Kinder schämten, blühen inzwischen auf und stehen stolz hinter ihren Kindern. Ihre Lebensfreude, die sie mittlerweile entwickeln, teilen Sie hier mit uns.

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Für dieses Projekt hatten wir zunächst den Kontakt mit der jungen Ordens­gemeinschaft ‚Die unschuldigen Kinder von Bethlehem‘ in Higiro aufgenommen. Die Schwestern und Brüder in dieser fernab jeglicher Infra­struktur liegenden Pfarrei halfen uns dabei, eine erste Bestands­aufnahme zu machen, damit wir hier von Deutschland aus einen Über­blick bekommen, wieviele behinderte Kinder hier leben. In einer ersten Erhebung ist die Kommunität auf ca. 60 Kinder gestoßen. Erste gemeinsame Treffen und Zusammen­künfte der betroffenen Familien wurden von den Schwestern und Brüder des Ordens im Januar und Februar 2017 organisiert, um diese auf ein Treffen mit uns vor­zubereiten. Inzwischen begleiten wir 107 Kinder und ihre Familien.

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Ein schöner Erfolg gleich zu Beginn des Projektes: Da die betroffenen Familien bislang nicht voneinander wussten (manchmal sogar Nachbarn), erkannten sie nun, dass es anderen ähnlich geht und dass sie nicht alleine sind. So haben sie nun die Chance, sich untereinander zu vernetzen und zu helfen. So konnten die Mütter der behinderten Kinder bislang nicht zur Arbeit aufs Feld gehen, da ihre Kinder natürlich intensiv betreut werden müssen. Mit anderen Müttern können sie sich nun in der Betreuung abwechseln.

In der nächsten Projektphase erörterten wir gemeinsam im Vorstand der Afrika-Hilfe-Stiftung, wie wir den betroffenen Familien konkret helfen können. Dazu waren weitere Erhebungen notwendig, für die wir mit den Schwestern und Brüdern des Ordens eng zusammenarbeiten. Wie bekommen wir einen qualifizierten Arzt nach Higiro, um die Kinder zu untersuchen? Welche Behinderungen sind es genau, an denen die Kinder leiden? Kann man ihnen – so wie bei dem kleinen Jungen mit dem Grützbeutel – verhältnismäßig „einfach“ und schnell helfen, z.B. durch eine leichte Operation? Wie lässt sich diese organisieren? Werden Rollstühle benötigt? In welcher Anzahl? usw.

Mittlerweile begleiten wir die Kinder und ihre Familien seit 2017. Einige Kinder konnten operiert und vollständig geheilt werden. Sie konnten das Projekt verlassen; an ihrer Stelle haben wir weitere Kinder aufnehmen können. Die Kinder erhalten – je nach individuellem Bedarf – Physiotherapie, Medikamente, Hilfsmittel mit Rollstühle etc. Wir übernehmen in vielen Fällen auch die Kosten für die Krankenversicherung für die Familien, denn selber können sie die Kosten nicht aufbringen. Was in den einzelnen Jahren erreicht wurde, lesen Sie hier:

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Das neue Behandlungs- und Begegnungszentrum wird gebaut

Bau Therapiezentrum 2_Jan 2023

Besuch in Higiro 2018

Das neue Behandlungs- und Begegnungszentrum

Therapiezentrum Bauabnahme 1
2017

Im März 2017 trafen Pastor Mirco Quint und Johannes Küpperfahrenberg im Rahmen ihrer diesjährigen Ruanda-Reise dann auf mehr als 140 Familien, die mit ihren behinderten Kindern zu dem organisierten Treffen in Higiro gekommen waren. Allein diese Tatsache bewegte uns sehr, denn man muss folgendes bedenken: Behinderte Kinder werden in Ruanda aus Scham meist versteckt. Bei dem Treffen mit uns haben sich viele Familien erstmalig in ihrem Leben zu ihren behinderten Kindern bekannt und diese mitgebracht. Von vielen Kindern dachte man bis zu diesem Zeitpunkt, sie seien bereits gestorben.

Die betroffenen Familien haben nie über ihre Sorgen bezüglich ihrer behinderten Kinder sprechen können. Sie sind alleine gelassen, haben keinen Zugang zu medizinischer oder therapeutischer Unterstützung. Einige Kinder sind schwerst behindert und bedürfen zunächst einer ausführlichen Anamnese, denn die meisten sind in ihrem Leben noch nie medizinisch begutachtet worden. Es gibt  aber auch „leichtere“ Fälle. Vielen Kindern könnte verhältnismäßig einfach geholfen werden: Zum Beispiel könnte einem Jungen ein ausgewachsener Grützbeutel am Hinterkopf operativ entfernt werden. Eine „leichte“ Operation mit dem Erfolg: Ein Leben ohne körperliche Behinderung. Die Familien, denen Pastor Quint und Jo Küpperfahrenberg begegnet sind, haben zum ersten Mal in ihrem Leben erlebt, dass sich jemand für ihre Sorgen interessiert und ihnen zuhört. Allein dieses Treffen hat ihnen – so sagen sie – eine Würde gegeben. Wie einfach es ist, einem Menschen einen Finger zu reichen und dadurch Würde und Ermutigung zum (Über-)Leben zu geben.

2018

Im Rahmen der Ruanda-Reise Anfang 2018 besuchten Johannes Küpperfahrenberg und Pastor Mirco Quint natürlich auch die behinderten Kinder und ihre Familien in Higiro. Bruder Domitien gehört zum Orden der unschuldigen Kinder von Bethlehem – er leitet unser neues Projekt hier vor Ort. 142 Kinder werden unseren beiden Vorstandsmitgliedern vorgestellt, jeweils in Gruppen der einzelnen Behinderungen: leicht geistig, schwer geistig, körperlich sowie mehrfach Behinderte, Taubstumme, Kinder, die an Epilepsie leiden und Kinder mit Hydrozephalus (Wasserkopf). Sie alle sind mit ihren Eltern lange unterwegs gewesen, um an der Versammlung teilnehmen zu können. Sie und ihre Eltern sind erschöpft, aber mittlerweile sind in den Gesichtern der Eltern Freude und Lebensmut, ein Hauch von Hoffnung zu erkennen – vor allem aber Stolz ist zu spüren.

Jean Bosco, der Vater eines mehrfach behinderten Kindes, ergreift im Laufe des Treffens das Wort: „Ich bin so froh, dass ihr heute wieder hier seid. Jeden Tag danke ich Gott dafür, dass er euch und die Schwestern und Brüder (des Ordens) zu uns geschickt hat. Vor einem Jahr habe ich mich für mein eigenes Kind geschämt, ich habe es versteckt, selbst meine Nachbarn wussten nicht, dass es noch lebt. Die Treffen und die Begleitung durch die Schwestern und Brüder sowie die regelmäßigen Treffen mit den anderen Familien gaben mir Kraft. Wir alle haben gemeinsam gelernt, dass unsere Kinder ein Geschenk Gottes sind. Unsere Kinder stehen im Mittelpunkt eines großen Projekts und einer riesigen Aufmerksamkeit in unserem Dorf. Das hätten wir nie gedacht. Heute sind wir stolz auf unsere Kinder und darauf, zu diesem Projekt zu gehören. Es gibt uns Stärke und Würde. Es gibt noch viel zu tun, und doch geht es uns heute so viel besser als noch vor einem Jahr.“

Auch Jean Paul ergreift das Wort. Er ist 15 Jahre alt und körperlich behindert – seine Füße sind um 90 Grad nach innen gebogen. „Ich spreche nicht nur für mich, sondern auch für die anderen Kinder. Wir haben nie das Gefühl gehabt, schlechte Menschen zu sein nur weil wir manches nicht machen können. Für uns ist unser Leben normal. Und doch sind wir ausgestoßen von der Gesellschaft, und das tut weh. Ihr schenkt uns Freude und Hoffnung. Ihr zeigt uns, dass Gott uns in unserer Einzigartigkeit geschaffen hat.“

Der Bedarf, hier in Higiro zu helfen und Geld zu investieren ist riesengroß. Langsame Schritte sind notwendig, einer nach dem anderen. Doch beim Besuch in diesem Jahr wird eines ganz deutlich: Die wirkliche Veränderung hat bereits stattgefunden – in den Köpfen und Herzen der Menschen.

2019

Im letzten Jahr konnte bereits einiges in Higiro bewegt werden:

Mittlerweile haben wir 107 Kinder mit Beeinträchtigungen registriert, die wir im Rahmen des Projektes „Kabeho – Sie sollen leben!“ unterstützen. Eine Krankenversicherung kann sich hier kaum jemand leisten. Nicht nur die betroffenen Kinder, sondern alle Familienmitglieder sind unterernährt. Bevor wir also – gemeinsam mit der renommierten Ärztin Dr. Uta-Elisabeth Düll – an eine Operation der kranken Kinder denken können, ist es unerlässlich, diese vorher „aufzupäppeln“, damit sie die Strapazen einer Operation gesundheitlich gut überstehen. Darüber hinaus müssen einige Kinder mit Medikamenten versorgt werden. Alle betreuten Familien leben aufgrund ihrer Armut auch unter sehr schlechten hygienischen Bedingungen, sie haben keine finanzielle Möglichkeit, sich Seife, Schuhe, (gebrauchte) Kleidung zu kaufen. Der Gebrauch von Seife hat für jede Familie einen sehr hohen Wert und trägt zur Würde der Betroffenen bei. Auch in der Krankenstation in Gikore, die wir in einem anderen Projekt betreuen, werden die Mütter mit ihren Neugeborenen ebenfalls u.a. mit Seife versorgt.

15 Kinder konnten bereits behandelt, davon konnten drei Kinder vollständig (!) geheilt werden. Drei weitere Kinder haben Prothesen erhalten und neun Kinder wurden in Gatagara ins Krankenhaus zur Behandlung eingeliefert. Für die anderen Kinder sind Behandlungen in Planung. Sechs Kinder mit Epilepsie erhalten nun regelmässig entsprechende Medikamente. Darüber hinaus erhielten 253 Menschen aus 50 Familien eine durch die Afrika-Hilfe-Stiftung bezahlte Krankenversicherung, mit dem Erfolg, dass die Behandlungen nun leichter erfolgen können.

Die Fotos im Text zeigen einen der von Epilepsie betroffenen Jungen. Bevor er behandelt wurde, aß er Kräuter, ohne dass das Essen gekocht oder aufgetischt wurde. Er sprach keine verständlichen Worte. Mittlerweile spricht er mit anderen, hilft in der Küche und isst und trinkt normal.

Die Brüder und Schwester der „Unschuldigen Kinder von Bethlehem“, die das Projekt für uns vor Ort betreuen, berichten uns: „Kinder und ihre Eltern in Higiro haben neuen Mut und Lebenshoffnung gewonnen. Die Eltern sehen ihre Kinder mittlerweile mit anderen Augen und empfinden ihre Kinder nicht mehr als Strafe Gottes. Die Besserung des Gesundheitszustandes oder in manchen Fällen sogar die vollständige Genesung bietet den Eltern die Möglichkeit, sich wieder um die Ernährung der Familie zu kümmern.

Die Kongregation der Brüder und Schwestern der Heiligen Unschuldigen von Bethlehem und alle Familien des Kabeho-Projekts schenken Ihnen mit großer Freude Dank für Ihre Liebe und Ihre wertvolle Unterstützung bei der Verwirklichung des Apostolats und für das Überleben der Kinder. Möge Gott Euch segnen und Euch Frieden geben!“

Unsere Arbeit wird in diesem Projekt noch über einen längeren Zeitraum weitergehen.

 

So helfen uns Ihre Spenden hier ganz konkret:

Krankenversicherung: ca. 3 € / Jahr und Person

Nahrungsergänzung für 1 Kind: ca. 5 € / Monat

Anschaffung grundlegender Hygieneartikel wie zB Seife, Gummisandalen: ca. 11 € / Jahr und Familie

Kosten für eine Operation: ca. 72 €

Medikamente für ein Kind: ca. 15 € / Monat

2020

Unsere erste Wunschbaumaktion im Mauritiusdom Niederwenigern zum Jahresende 2019 war ein Riesenerfolg! Wir haben mehr als 100 individuelle Steckbriefe für „unsere“ Kinder in Higiro erstellt. In enger Zusammenarbeit mit den Brüdern und Schwestern vor Ort in Higiro stellten wir Ihnen jedes Kind vor – mit Namen, Geburtsjahr und einem aktuellen Foto. Darüber hinaus ermittelten wir den individuellen Bedarf des jeweiligen Kindes für das Jahr 2020. Dieser reichte von grundlegenden Dingen wie Hygieneartikel (z.B. Seife), Nah­rungs­mittlen, die Übernahme der Kosten einer Kranken­ver­siche­rung bis zu individuell auf die nötige Behandlung zugeschnittenen Angaben. Für manche Kinder war eine Operation geplant, wieder andere sollten einen Rollstuhl oder andere Hilfs­mittel erhalten.

Wir waren vom Erfolg dieser Aktion überwältigt, denn dank der groß­artigen Hilfs­be­reit­schaft der Niederweniger/innen ist der Wunsch­baum restlos (!) geplündert worden, Spendengelder in Höhe von rund 10.000 Euro kamen zusammen. Diese Spendengelder haben wir Anfang des Jahres nach Higiro weitergeleitet und in die­sem Jahr konnte bereits viel erreicht werden. Da jedoch viele Kinder derartig unterernährt waren, dass eine weitere Behandlung der eigentlichen Behinderung aufgrund der körperlichen Belastung (noch) gar nicht in Frage kam, mussten wir vielen zunächst mit Nahrung und Medikamenten helfen.

Mittlerweile sind viele Kinder soweit, eine weitere Therapie angehen zu können. Natürlich macht uns auch hier Corona oftmals einen Strich durch die Rechnung und angedachte Behandlungen ver­zö­gern sich – wir geben jedoch nicht auf und bleiben weiterhin opti­mis­tisch, den Kindern mit Ihrer Hilfe weitere Unterstützung anbieten zu können.

Ende 2020 haben wir die Wunsch­baum­aktion sogar ausgeweitet – nicht nur im Mauritiusdom in Hattingen-Niederwenigern, sondern auch in St. Peter und Paul in Hattingen-Mitte sowie in St. Joseph in Hattingen-Welper sind Wunsch­bäume bestückt mit aktuellen Steckbriefen der Kinder aufgestellt worden. Die Steckbriefe haben wir für die gleichen Kinder erstellt, denn der Bedarf geht natürlich weiter: Manche Kinder können inzwischen (Sonder-)schulen besuchen, so dass hier Kosten für den Schulbesuch entstehen. Wieder andere sind mitt­ler­weile in der Lage, Physiotherapie zu erhalten, die für ruandesische Verhältnisse recht kostenintensiv ist. Weitere Ope­ra­tionen stehen an, Medikamente, Nahrung, Hygiene­artikel werden natürlich weiterhin benötigt. Zwei der Kinder sind in 2020 leider verstorben, drei konnten das Projekt im Laufe des Jahres als geheilt verlassen. Für diese Kinder sind andere Kinder in das Projekt aufgenommen worden.

Für die Bedarfe der Kinder wurden für 2021 umgerechnet etwa 19.500 € veranschlagt. Die Steckbriefaktion in der Weihnachtszeit erbrachte den hohen Betrag von rund 16.600 € (Stand März 2021); 3000 € spendete darüber hinaus die Praxisklinik Dr. Platzek, Dr. Heidersdorf & Partner (Hattingen). Somit sind alle vorgesehenen Bedarfe der Kinder für das laufende Jahr finanziell abgesichert – ein riesiges Dankeschön gilt allen Spender*innen!

2021

Wir überzeugen uns jährlich vor Ort über den Fortgang unserer Projekte und prü­fen den weiteren Bedarf unter enger Zusammenarbeit mit unseren Ansprech­part­nern vor Ort. Die nächste Reise nach Ruanda war bereits für Februar 2021 geplant, jedoch hat die COVID-19 Pandemie uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nichtsdestotrotz laufen unsere Projekte vor Ort natürlich weiter!

In der 2. Hälfte 2019 beschlossen wir, die Afrika-Hilfe-Stiftung, den Bau eines Therapie- und Beratungszentrums auf dem Gelände der Pfarrei in der Provinz Higiro ins Auge zu fassen. Im Part­ner­schafts­verein Rheinland-Pfalz/Ruanda haben wir einen sach­kundigen und kompe­tenten Partner, der uns zugesagt hat, seine fachliche Expertise einzubringen und die Bauführung zu über­nehmen. Auf den Fotos sehen Sie die ersten Pla­nungs­skizzen. Aktuell gehen wir von Gesamtkosten in Höhe von umgerechnet etwa 80.000 € aus.  Auf den Fotos sehen Sie den Bauplatz, auf dem das Gebäude entstehen soll.

Aufgrund der COVID-19 Pandemie ist es weiterhin nicht absehbar, wann unser Vorstandvorsitzender Johannes Küpperfahrenberg gemeinsam mit Pfarrer Andreas Lamm (stellvertretender Vorsitzender) die natürlich auch für dieses Jahr geplante Reise nach Ruanda antreten können. Trotzdem setzen wir die Bauplanung fort und nutzen die Zeit, um die vor dem konkreten Baubeginn zu machenden Planungsschritte zu vollziehen.

Sie haben Fragen zu unserem Bauvorhaben? Senden Sie uns gerne hier eine Mail oder rufen Sie uns an!

Wenn Sie mit einer Spende ganz konkret den Bau des Therapie- und Behandlungszentrums unterstützen möchten, finden Sie hier die nötigen Informationen. Bitte verwenden Sie „Bau Therapiezentrum“ als Verwendungszweck, damit wir Ihre Spende eindeutig dem Bauvorhaben zuordnen können.

2022/23

In 2022 ließ das Pandemiegeschehen endlich wieder einen persönlichen Besuch unserer Projekte zu. Johannes Küpperfahrenberg machte sich daraufhin im Sommer auf den Weg nach Ruanda und nahm unsere Projekte über einen Zeitraum von mehreren Monaten persönlich in Augenschein. So konnte er endlich wieder persönlich und vor Ort mit Projektpartnern und Vertrauten sprechen und viele Dinge voran bringen.

Hier im Bild gerade im Gespräch mit Dr. Uta Düll, dem Physiotherapeuten Jafed sowie einem Kind aus unserem Projekt mit seinem Vater. Gemeinsam erläutern sie dem Vater die erforderliche Behandlung des Kindes.

 

 

 

 

Unser Freund und Physiotherapeut, Axel Reith, reiste ebenfalls für einige Wochen nach Ruanda. Auch diese Reise war bereits vor längerer Zeit geplant, musste aber aufgrund der Pandemie verschoben werden. Axel investierte seinen Jahresurlaub, um den Kindern unseres Projektes Kabeho mit seiner langjährigen physiotherapeutischen Erfahrung zu helfen. Gemeinsam mit Jafed, unserem Physiotherapeuten vor Ort, behandelte er während seines Aufenthaltes zahlreiche Kinder, gab den Familien der Kinder wertvolle Tipps, wie sie auch im Alltag oft mit einfachen Übungen den Kindern etwas Erleichterung verschaffen können. Nicht zuletzt ist es ihm und seiner Tatkraft zu verdanken, dass wir ein weiteres Mädchen in das Projekt aufnehmen konnten und auch ihre langfristige Behandlung personell wie finanziell sichergestellt ist. Über seine unzähligen Eindrücke,  berichteten wir regelmäßig auf Instagram/Facebook.

Das Video zeigt Kinder unseres Projektes in den Räumlichkeiten der staatlichen Krankenstation. Hier dürfen wir bis zur Fertigstellung unseres neuen Therapie- und Beratungszentrums die physiotherapeutischen Behandlungen durchführen.

 

Auch hier können wir erfreulicherweise von großen Fortschritten berichten: Anfang Januar 2023 konnte mit dem Bau des Therapiezentrums begonnen werden, mittlerweile steht es kurz vor der Fertigstellung! Neben mehreren Behandlungsräumen und einer Kochgelegenheit wird es auch einen größeren Mehrzweckraum bieten. Dieser kann z.B. für Treffen mit größeren Gruppen genutzt werden. Nach einer zähen Planungsphase (Vermessen, Fixierung der Eckpunkte, katastermäßige Erfassung, Baugenehmigung etc.) wird der Bau nun unter Aufsicht unseres Kooperationspartners im Partnerschaftsbüro Rheinland-Pfalz/Ruanda umgesetzt. Die aktuell extremen Preissteigerungen in Ruanda haben sich bislang glücklicherweise nicht auf unser Bauvorhaben ausgewirkt. Wir sind sehr dankbar, dass das Bauprojekt durch das Kindermissionswerk in Aachen (Sternsinger) gefördert wird!

Update 26.05.2023: Das neue Therapiezentrum ist fertiggestellt, die Bauabnahme ist erfolgreich seitens der Behörden vorgenommen! Auch die Inneneinrichtung, vor allem zahlreiche Behandlungshilfen wie eine Sprossenwand, ein sogenannter Rocher-Käfig, Behandlungsliegen, Spezialstühle und vieles mehr sind bereits angeschafft und werden rege genutzt!

2024

Das Hauptziel des Projektes KABEHO ist die Wahrung der Würde von jungen Menschen mit Behinderungen. Dazu arbeiten wir im Projekt stetig daran, die Lebensbedingungen der Kinder und ihrer Familien im Projekt zu verbessern, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre persönliche Entfaltung zu fördern:

So gehen die Schwestern und Brüder der Ordensgemeinschaft ‚Die unschuldigen Kinder von Bethlehem‘, unsere Partner vor Ort, individuell auf jedes Kind ein und begleiten es gemeinsam mit seiner Familie fortwährend. Sie machen Hausbesuche bei den Familien, leisten moralische, spirituelle sowie materielle Unterstützung, kümmern sich um die erforderliche medizinische Versorgung, fördern die Schulbildung und planen gemeinsam mit den Familien die weitere Entwicklung für jedes Kind.

Die Fotos zeigen einige Kinder beim Erhalt von Schulmaterial sowie Kinder, ihre Familien und unsere Mitarbeiter in Higiro beim gemeinsamen Fußballspielen. Die schönste Belohnung für alle Mühen, die in das Projekt fließen: Durch die deutliche Verbesserung ihrer Lebensbedingungen in allen Bereichen entwickeln die Kinder eine unglaubliche Lebensfreude! Bei gemeinsamen Treffen – meist rund um oder in unserem Therapie- und Beratungszentrum – spielen sie miteinander, entwickeln Freundschaften, und teilen ihre Lebensfreude mit Tänzen, Liedern, Gedichten, u.v.m. Die Schwestern und Brüder der Ordensgemeinschaft freuen sich über jeden kleinen Schritt der Verbesserung – sie berichten uns von der Freude, die sie erleben, wenn die Kinder lernen zu kauen, zu sitzen, zu laufen – und zu lächeln!

Zur Stärkung der Lebensgrundlage unterstützen wir auch die Eltern in wirtschaftlicher Hinsicht. Durch uns gefördert, vernetzen sie sich inzwischen in kleinen Gruppen untereinander, bewirtschaften Felder und helfen sich gegenseitig. Wenn es der Gesundheitszustand der älteren Kinder zulässt, helfen wir ihnen im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft und bringen ihnen zum Beispiel bei, zu schneidern und zu nähen. So schaffen wir wichtige Grundlagen für ein möglichst selbstständiges und würdevolles Leben.

Der Jahresbericht der Ordensgemeinschaft aus dem letzten Jahr schließt mit folgenden Worten, die wir hier gern wörtlich mit Ihnen teilen: „Wir danken Ihnen sehr für Ihre Liebe, die Grenzen und Begrenzungen überwindet, um Leben zu schenken. Wir danken Ihnen von ganzem Herzen. Möge Gott Sie segnen und Ihnen Frieden geben!“

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit. Jede Hilfe ist uns willkommen und erreicht, da wir den Spenden keine Nebenkosten entnehmen, in voller Höhe die Projekte und Menschen, die wir in Ruanda unterstützen.