Buchtipp: „Ruanda. Leben und Neuaufbau nach dem Völkermord.“

10 Nov Buchtipp: „Ruanda. Leben und Neuaufbau nach dem Völkermord.“

Vor kurzem erschienen ist das neue Buch von Gerd Hankel: Ruanda. Leben und Neuaufbau nach dem Völkermord.

Dabei geht es um die Fragen, wie sich ein Land nach einem Völkermord entwickelt, wie Täter und Opfer zusammen leben. Welche Wahrheit bildet das Fundament des Zusammenlebens? Welcher Gebrauch wird von dieser Wahrheit nach innen bzw. nach außen gemacht und mit welchem Erfolg?

Über fast fünfzehn Jahre hinweg hat Gerd Hankel Ruanda und das Nachbarland, die Demokratische Republik Kongo, immer wieder besucht und dabei Antworten auf diese Fragen gesucht. Das Bild, das er zeichnet, ist ernüchternd. Der Völkermord sei zu einem politischen Instrument geworden, das der Absicherung von Herrschaft dient. Nicht um Aufarbeitung und Versöhnung gehe es, sondern um die Durchsetzung eines Geschichtsbildes, das keinen Widerspruch dulde.

Hinter dem Vorzeigestaat in Zentralafrika, der gemeinhin als Leuchtturm der Entwicklung in der Region und als Vorbild der Vergangenheitsaufarbeitung gilt, verberge sich ein totalitäres Regime. Wie passt das zusammen? Und wieviel Unrecht verträgt der Fortschritt?

Das fast 500 Seiten starke Buch ist als gebundene Ausgabe im Handel für 24,80 € erhältlich.