Higiro – Treffen mit den Verantwortlichen unseres neuen Projekts

24 Jan Higiro – Treffen mit den Verantwortlichen unseres neuen Projekts

Montag, 22. Januar 2018
„Das Projekt in Higiro bereitet uns Sorgen. Bei unserem Besuch vor Ort sind wir wiederum mit der Wucht einer sehr großen Anzahl an behinderten Kindern konfrontiert worden (siehe auch den Bericht vom 15. Januar 2018). Fest entschlossen möchten wir Hilfestellung leisten. Doch wir merken auch, dass die derzeit Verantwortlichen für das Projekt mehr strukturelle Unterstützung benötigt als von uns angenommen (siehe auch den Bericht vom 12. Januar 2018).
Auf unser Bitten hin gibt es heute ein erneutes, spontanes Treffen mit dem Projektverantwortlichen der „Brüder und Schwestern der Unschuldigen Kinder von Bethlehem“, Bruder Domecien. Ebenfalls sind wir auf eine medizinstudentische Organisation Namens RCP gestoßen. Liliane und Felicien sind Mitglieder von RCP. Sie haben sich darauf spezialisiert, für kleine dörflichen Gemeinden Konzepte zur Familienförderung zu erarbeiten und vor Ort umzusetzen. Dabei geht es zum Beispiel darum, Eltern dahingehend zu trainieren, dass sie ihre Kinder und sich selbst nach ihren Möglichkeiten ausgewogen ernähren, auf Hygiene achten, die Notwendigkeit eines regelmäßig Besuches in der Krankenstation verstehen und auch die richtige Versorgung von Nutztieren am/im Haus erlernen. Liliane und Felicien sind extra aus der Hauptstadt Kigali für unser heutiges Treffen angereist. Deren Blickrichtung auf das Projekt in Higiro hat neben einem klug überlegten Einstig vor allem auch einen geregelten Ausstieg in Sicht, wobei der Ausstieg für jedes Kind/jede Familie sehr individuell gesetzt werden muss.
Das Gespräch heute tat Bruder Domecien sichtlich gut. Seine Spezialisierung – die der pastoralen Arbeit – wurde ergänzt durch die Spezialisierung von RCP. Jo und ich weisen darauf hin, dass Vernetzung generell eine hilfreiche und auch notwendige Struktur ermöglicht, um große Probleme zu lösen – eine Arbeitsweise, die uns in Rwanda sehr selten begegnet. Die Zusammenarbeit der „Brüder und Schwestern der Unschuldigen Kinder von Bethlehem“, von RCP, der Krankenstation und der Kirchengemeinde in Higiro, der Caritas und uns als AHS muss zum Wohle der behinderten Kinder und deren Familien unbedingt gestärkt, vermutlich sogar noch erweitert werden. Nur so kann ein ganzheitliches Konzept den Kindern und Familien helfen, Sinn in ihrem Leben zu finden.
Liebe Grüße aus Butare,
Mirco.“