25 Jan Kinderfamilien in Busoro
Dienstag, 23. Januar 2018
„Noch einmal geht es zu unserem Projekt der Kinderfamilien, das wir in insgesamt fünf Gemeinden gemeinsam mit Misereor und in einer Gemeinde mit dem Düsseldorfer Unternehmen Remex finanzieren (siehe auch die Berichte vom 16.+17. Januar 2018). 118 Familien betreuen wir hier vor Ort intensiv, rund 350 Kinder gehören zu diesen Projekten.
In der ganz im Osten liegenden Gemeinde Busoro kommt es heute zu einer schönen Begegnung. Neben den derzeit im Projekt stehenden Familienvorständen treffen wir heute ebenfalls die Familienvorstände, die bereits selbstständig geworden sind, d.h. keine Unterstützung mehr von uns benötigen.
Innozenz berichtet: „Ich war hoffnungslos. Ich war sehr jung und alleine. Meine beiden Geschwister lebten – genauso wie ich – auf der Straße. Aber wir mussten uns jeder alleine durchkämpfen. Genug zu Essen für uns drei hätten wir nicht stehlen können. Der alte Mann da von der Caritas (liebevoll und mit einem breiten Lächeln zeigt er zu Bruder Innozenz, einem der Sozialarbeiter der Caritas) hat mir ins Gewissen geredet und mir einen Weg aus meiner Hoffnungslosigkeit aufgezeigt. Die Caritas, besonders Bruder Innozenz sind meine Eltern geworden. Sie haben mir und meinen Geschwistern ein Haus zur Verfügung gestellt, uns ermöglicht zur Schule zu gehen, die Krankenversicherung für uns bezahlt. Nach der Schule habe ich gelernt, als Landwirt zu arbeiten. Heute bin ich stark. Der alte Mann (wieder grinst er zu Bruder Innozenz hinüber) hat mir erlaubt, zu heiraten. Das ist das Größte was uns, die wir keine leiblichen Eltern haben, passieren kann, davon träumen wir alle. Ich habe eine tolle Frau und zwei Kinder. Aus dem Projekt der Kinderfamilien bin ich ausgeschieden. Doch heute helfe ich meinem Vater (gemeint sind Bruder Innozenz und die Caritas) den vielen anderen Geschwistern zu helfen. Das ist meine Art, etwas zurückzugeben.“
Rund 40 Familienvorstände sind in den vergangenen Jahren selbstständig geworden. Ein toller Erfolg, wie ich finde. Und auch Bruder Innozenz, der von uns finanzierte Sozialarbeiter der Caritas, resümiert: „Unsere Kinder sind glücklich.“
Beste Grüße aus Rwanda,
Mirco.“