Ruandareise 2024: Projekt Kinderfamilien – Krankenbesuch bei Deborah

17 Jan Ruandareise 2024: Projekt Kinderfamilien – Krankenbesuch bei Deborah

Aktuell befinden sich unser Vorstandsvorsitzender, Johannes Küpperfahrenberg sowie Pfarrer Andreas Lamm und unser Freund, der Physiotherapeut Axel Reith, erneut auf einer Projektreise in Ruanda, um unsere Projekte vor Ort persönlich in Augenschein zu nehmen und gemeinsam mit unseren Partnern weiterzuentwickeln. Von dort berichten sie regelmäßig, diese und weitere Meldungen verfolgen Sie gern über unsere Social Media Kanäle Instagram und Facebook, zu denen Sie über die Buttons rechts oben im Menü gelangen.

Hier ein Bericht von Johannes über Deborah, eine junge Frau aus unserem Projekt Kinderfamilien:

„Bevor wir zu unserem Projekt „Kabeho“ nach Higiro aufbrechen, machen wir noch einen Besuch im Krankenhaus von Huye. Deborah, eine mittlerweile 22-jährige junge Frau und ihre beiden jüngeren Geschwister (19 und 11) sind in unserem Projekt „Kinderfamilien“, das wir gemeinsam mit Misereor durchführen. Sie war auf dem Weg von ihrer Hütte in der Gemeinde Byiza zu Bruder Innocent, ihrem zuständigen Sozialarbeiter des Projektes, als sie von einem Auto angefahren wurde. Mit mehreren, komplizierten Knochenbrüchen im linken Bein wurde sie ins Krankenhaus von Huye eingeliefert.

Hier liegt sie nun seit zehn Tagen – übrigens zusammen mit neun oder zehn weiteren Patientinnen in einem Krankenzimmer -, und weitere drei Monate werden vermutlich vor ihrer liegen. Deborah ist zum Glück durch das Projekt Kinderfamilien krankenversichert und in diesem Universitätskrankenhaus entsprechend der hiesigen Möglichkeiten gut versorgt. Dies umfasst jedoch – wie ortsüblich – nur den medizinischen Teil. Für ihre Ernährung muss sie selbst sorgen und hat mit einer entfernten Tante glücklicherweise eine sogenannte „Garde-malade“ gefunden, die sie während ihrer Zeit im Krankenhaus mit Essen versorgt.

Deborahs Vater hat die Familie vor Jahren verlassen und auch ihre Mutter hat ihre Kinder allein zurückgelassen. Da war das Jüngste noch keine neun Jahre alt. Dies ist ein für uns nur sehr schwer nachvollziehbares Schicksal, mit dem wir aber immer wieder konfrontiert sind. Zum Glück haben wir in den Gemeinden auch verantwortungsvolle Pfarrer oder „Hügelsprecher“, die uns auf solche Lebenssituationen aufmerksam machen.

Deborah hat die Sekundarschule abgeschlossen und steht am Ende ihrer dreijährigen Berufsausbildung zur Schneiderin. Die Prüfung wäre im kommenden März. Ihre Geschwister versorgen sie mit Unterrichtsmaterial und unser Sozialarbeiter Innocent wird versuchen, den Kontakt zu ihrem Lehrer herzustellen, sodass sie ihre Prüfung zeitnah nachholen kann.“

Wir sind froh, Deborah und ihre Geschwister über das Projekt Kinderfamilien den Umständen entsprechend gut versorgt zu wissen!

Foto: Sozialarbeiter Bruder Innocent gemeinsam mit Johannes Küpperfahrenberg beim Besuch im Krankenhaus bei Deborah